Goldmedaille Sant Jaume
Formentera, 27. Juli 2025
Der Diada de Formentera 2025 wurde mit einer bewegenden und würdevollen Gala gefeiert. Die Veranstaltung, ursprünglich für den 24. Juli, den Festtag des Inselpatrons Sant Jaume, geplant, fand schließlich am Freitag, den 25. Juli, wegen schlechter Wettervorhersage in dem eigens errichteten Zelt im Jardí de ses Eres in Sant Francesc statt.
Durch die Zeremonie führte Friedensrichter Andreu Ferrer, musikalisch begleitet von der Sopranistin Lucía Herranz und der Violinistin Marian Tur. Der Abend war ganz dem Dank und der Anerkennung für diejenigen gewidmet, die sich in besonderer Weise für die kulturelle, soziale und menschliche Entwicklung Formenteras eingesetzt haben.
Einer der emotionalsten Momente des Abends war die Verleihung der Titel Ehrenbürger der Insel an den Journalisten Carmelo Convalia sowie posthum an den kürzlich verstorbenen Gitarristen und Kulturmanager Iván Mérgola. Darüber hinaus wurden die Sant-Jaume-Preise an Maria Dolors Castelló, Santiago Colomar und Maria Verdera verliehen – drei Persönlichkeiten, deren Lebensläufe von einem konstanten Engagement für die Identität und das Wohlergehen der Insel zeugen.
Doch einer der großen Protagonisten des Abends war zweifellos der Kunsthandwerksmarkt von La Mola, dem die Goldmedaille verliehen wurde – die höchste institutionelle Auszeichnung des Consell de Formentera.
Die Goldmedaille des Inselrats, die bedeutendste Auszeichnung der Inselregierung, wurde im Jahr 2025 dem Kunsthandwerksmarkt von La Mola verliehen. Diese Ehrung würdigt über vierzig Jahre einer Entwicklung, in der sich der Markt zu weit mehr als einem Verkaufsplatz gewandelt hat: Er ist ein lebendiges Forum künstlerischen Ausdrucks, ein Symbol des Gemeinschaftsgeistes und ein Vorbild kultureller wie wirtschaftlicher Nachhaltigkeit.
Der Präsident des Consell, Óscar Portas, betonte in seiner Rede, dass die Fira de La Mola „ein Beispiel dafür ist, wie kollektive Initiative zu einer tragfähigen und dauerhaften Struktur werden kann – ohne ihre handwerkliche Seele oder Wurzeln zu verlieren.“ In einem sich ständig verändernden Umfeld habe der Markt seine Identität bewahrt und sich gleichzeitig dem Wandel angepasst, ohne seine Authentizität aufzugeben.
Die Auszeichnung wurde mit großer Rührung von Juan Mayans, dem Besitzer des Grundstücks, auf dem der Markt stattfindet, entgegengenommen. An seiner Seite standen zwei zentrale Figuren der Anfangszeit: der Schmuckdesigner Enric Mayoral und die Kunsthandwerkerin Eva Baisl.
Diese Ehrung würdigt nicht nur den kulturellen und wirtschaftlichen Wert des Marktes, sondern auch das Engagement all jener Menschen, die Jahr für Jahr dazu beigetragen haben, dass La Mola ein unverzichtbarer Treffpunkt für Kunstschaffende, Besucher und Liebhaber des Kunsthandwerks bleibt.
„Ich war acht Jahre alt, als der Markt 1984 begann. Ich erinnere mich noch genau an diesen ersten Sommer“, erzählt María Mayans Masdeu, Tochter von Juan Mayans, dem Eigentümer des Geländes, auf dem die Messe stattfindet. „Der Platz war staubig und unbefestigt, es kamen die ersten Touristen, improvisierte Stände, Musik, Jongleure… diese Sonntagnachmittage gehören zu meinem Leben.“
María erinnert sich auch an die familiäre Atmosphäre unter den Kunsthandwerkern: „Am Ende der Saison haben wir alle zusammen Paella gekocht. Wir waren wie eine große Familie.“ Im Laufe der Jahre habe sie gesehen, wie der Markt wuchs, sich wandelte und gefestigt wurde, ohne seinen ursprünglichen Geist zu verlieren. „Mein Vater war immer da, Sonntag für Sonntag, und hat geholfen, dass alles lief. Und Enric Majoral ist natürlich eine unverzichtbare Figur – einer der Gründer, der bis heute eine zentrale Rolle spielt.“
Heute wird der Markt weiterhin von der Familie geführt. „Jetzt ist mein Bruder Xavi dafür verantwortlich, ihn lebendig zu halten und fortzuführen“, sagt sie stolz. „Ein Teil dieser Geschichte Formenteras zu sein, ist eine Ehre – und dass der Markt die Goldmedaille erhält, ist eine riesige Freude. Es ist eine Anerkennung für das, was er verkörpert: Kultur, Kunst und Gemeinschaft.“
Jeden Mittwoch und Sonntag, von Mai bis Oktober, verwandelt sich die kleine Plaza des Kunsthandwerksmarktes von La Mola in einen lebendigen Treffpunkt. Zwischen 16 und 22 Uhr bauen lokale Kunsthandwerker ihre Stände auf und bieten den Besuchern einzigartige Stücke aus Mode, Accessoires, Schmuck, Keramik, Holz und anderen Materialien an – alle mit Hingabe und Authentizität gefertigt.
Ein besonderes Merkmal dieses Marktes ist, dass alle Aussteller über ein offizielles Handwerkerzertifikat verfügen. Das garantiert nicht nur die Qualität der Produkte, sondern auch ihre handwerkliche Herstellung. Hier gibt es keine importierten oder seriengefertigten Waren.
Über das Kunsthandwerk hinaus ist die Atmosphäre selbst ein zusätzlicher Wert: Im Zentrum der Plaza wird Live-Musik zum Herzstück des Marktes. Lokale Bands bringen Stimmung in den Abend – mit öffentlichen Konzerten, bei denen Erwachsene und Kinder gemeinsam Musik hören und tanzen und so einen authentischen Moment miteinander teilen.
Wer Formentera besucht, sollte den Kunsthandwerksmarkt von La Mola an einem Mittwochs- oder Sonntagnachmittag nicht verpassen. Mehr als nur ein Markt – es ist ein Fest der Inselidentität, ein Treffen mit ihrer Kunst, ihren Menschen und ihrer Lebensweise.
Ich bin Ramón Tur, derjenige, der hinter allem steht, was auf dieser Website über Formentera geschrieben und fotografiert wird.
Ich entdeckte die Insel im Jahr 1972, als meine Eltern mich zum ersten Mal auf den Ferienort von Ibiza aus mit dem legendären Joven Dolores brachten, und das war Liebe auf den ersten Blick. Im Laufe der Zeit hat sich diese Liebe verstärkt und Formentera seit vielen Jahren zu meinem Wohnort gemacht.
Wenn Sie möchten, können Sie mir auf dem Instagram-Profil @4mentera.com_ folgen.