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Verwaltungswirrwarr


Chiringuitos auf Formentera

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Fin temporada chiringuitos formentera 2024

Formentera, 30. Oktober 2025

Mit dem Ende der Tourismussaison rücken die acht Strandkioske auf Formentera erneut ins Zentrum der verwaltungstechnischen Debatte, da sie ihrer Verpflichtung, die Anlagen im Winter 2025 abzubauen, nicht nachgekommen sind. Der anhaltende Mangel an Einigung zwischen dem Inselrat (Consell Insular), der balearischen Landesregierung (Govern Balear) und dem spanischen Umweltministerium sorgt weiterhin für Unsicherheit darüber, welche Behörde die Verantwortung für die Änderung der Konzessionsbedingungen übernehmen muss, unter denen die chiringuitos betrieben werden.

Ab Freitag, dem 31. Oktober, gilt die Sommersaison offiziell als beendet, womit auch die tägliche Öffnungspflicht dieser Betriebe entfällt. Vom 1. November bis Ende April öffnen die Kioske nur freitags, samstags, sonntags und an Feiertagen – ihre Aktivität beschränkt sich somit auf Wochenenden und besondere Tage.

Im vergangenen Winter kam kein einziger Konzessionär der Vorschrift nach, die einen vollständigen Abbau der Kioske zwischen dem 15. Januar und dem 15. Februar vorschreibt. Infolge dessen verhängte der Consell Insular Bußgelder in Höhe von 1.500 Euro. Parallel dazu leitete die balearische Landesregierung Verwaltungsverfahren ein, die weiterhin anhängig sind, ohne dass eine endgültige Entscheidung getroffen wurde.

Sowohl die Betreiber der chiringuitos als auch das Umweltressort des Consells von Formentera betonen die Notwendigkeit einer Überarbeitung der Vorschriften, um den jährlichen Abbau ab 2026 zu vermeiden. Sie argumentieren, dass das wiederholte Entfernen und Wiederaufbauen der Anlagen erhebliche Umweltauswirkungen auf die Küstenlinie der Insel hätte.

Komplettes Verwaltungschaos

Das Hauptproblem, das einer Regeländerung im Wege steht, ist die unklare Zuständigkeit: Wer muss die Änderung offiziell beim Ministerium beantragen? Der Consell Insular sieht den Govern Balear in der Pflicht, während die Regionalregierung wiederum erklärt, dass die Initiative vom Consell ausgehen müsse, da dieser direkter Konzessionär sei.

Die Generaldirektion für Küsten und Meeresumwelt, die dem Govern Balear untersteht, erklärte, dass die Abbaupflicht Teil des ursprünglichen Vertrags sei, der vom Umweltministerium erteilt wurde. Jede Änderung müsse deshalb über den Consell beantragt werden. Laut der Umweltdezernentin Verónica Castelló liegt der Antrag des Consells jedoch seit Jahresbeginn auf Eis, da noch Verfahren wegen Nichteinhaltung des Abbaus laufen.

Forderung nach strengeren Sanktionen

Der Formentera-Abgeordnete Llorenç Córdoba forderte im balearischen Parlament eine schnellere Umsetzung der gesetzlichen Vorschriften durch den Govern Balear sowie mehr Transparenz bezüglich der laufenden Verfahren. Er verlangte die Veröffentlichung der Ergebnisse der Untersuchungen, die Verhängung wirksamerer Strafen und sogar den Entzug der Konzessionen bei wiederholten Verstößen.
Córdoba kritisierte, dass sich trotz der Bußgelder des Consells nichts geändert habe und die Betreiber bereits ankündigten, auch im kommenden Winter ihre chiringuitos nicht abbauen zu wollen. Die Strafe von 1.500 Euro sei, so der Abgeordnete, „günstiger als die Einhaltung der Vorschrift“.


Ausblick auf den kommenden Winter

Sollte keine Einigung zwischen den Behörden erzielt werden, sind die Konzessionäre verpflichtet, ihre Anlagen zwischen dem 15. Januar und dem 15. Februar des kommenden Jahres abzubauen. Der Antrag des Consells auf eine vorübergehende Aussetzung dieser Verpflichtung wurde von der Generaldirektion für Küsten abgelehnt, mit dem Hinweis, dass die Konzessionsbedingungen weiterhin uneingeschränkt gelten.

So endet die Sommersaison der chiringuitos auf Formentera erneut in einem Zustand institutioneller Unklarheit – in Erwartung einer Lösung zwischen dem Govern Balear, dem Consell Insular von Formentera und dem Ministerium, die sowohl die wirtschaftliche Aktivität als auch die Einhaltung der Konzessionsauflagen und den Schutz der Küste langfristig sichert.

Ich bin Ramón Tur, derjenige, der hinter allem steht, was auf dieser Website über Formentera geschrieben und fotografiert wird.
Ich entdeckte die Insel im Jahr 1972, als meine Eltern mich zum ersten Mal auf den Ferienort von Ibiza aus mit dem legendären Joven Dolores brachten, und das war Liebe auf den ersten Blick. Im Laufe der Zeit hat sich diese Liebe verstärkt und Formentera seit vielen Jahren zu meinem Wohnort gemacht.
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