Schutzprojekt für Eidechsen
Formentera, 8. Juni 2025
In den letzten Jahren hat der Import jahrhundertealter Olivenbäume von der iberischen Halbinsel zu rein dekorativen Zwecken im Gartenbau ein erhebliches ökologisches Problem auf den Inseln Ibiza und Formentera verursacht. In den Hohlräumen der Baumstämme befanden sich überwinternde Schlangen, die unbemerkt zusammen mit den Bäumen auf die Inseln transportiert wurden.
In ihrer neuen Umgebung fanden diese invasiven Arten, die durch menschliche Nachlässigkeit eingeführt wurden, in der Pityusen-Eidechse (Podarcis pityusensis) eine stetige und leicht zu erbeutende Nahrungsquelle. Diese endemische Art, ein Identitätssymbol für Ibiza und Formentera, verfügt über keine natürlichen Abwehrmechanismen gegenüber diesen Räubern.
Während die Situation auf Formentera, insbesondere im Gebiet von La Mola, noch relativ unter Kontrolle ist, stellt sich die Lage auf Ibiza deutlich besorgniserregender dar. Dort hat sich die Schlangenpopulation unkontrolliert ausgebreitet und nahezu die gesamte Insel besiedelt.
Aus diesem Grund haben die Balearenregierung und der Zoo Barcelona beschlossen, ein Pilotprojekt zur ex-situ-Zucht der Pityusen-Eidechse (Podarcis pityusensis) ins Leben zu rufen, mit dem Ziel, den Erhalt dieser endemischen Art zu sichern.
Das Ministerium für Landwirtschaft, Fischerei und natürliche Umwelt hat gemeinsam mit dem Zoo Barcelona ein innovatives ex-situ-Zuchtprojekt gestartet, um die Pityusen-Eidechse (Podarcis pityusensis) zu erhalten – eine emblematische Art von Ibiza und Formentera. Ziel dieser Maßnahme ist es, neue Populationen außerhalb ihres natürlichen Lebensraums aufzubauen, um das Überleben dieser einzigartigen Art des Balearen-Archipels zu gewährleisten.
Im Rahmen dieser Initiative wurden drei kontrollierte Populationen geschaffen – zwei von Ibiza und eine von Formentera. Dafür wurden 17 gesunde Tiere mit genetischer Vielfalt eingefangen (10 aus Ibiza und 7 aus Formentera), die sich nun im Zoo Barcelona befinden. Diese Tiere bilden den Ausgangspunkt für das neue Zuchtprogramm in Gefangenschaft.
Anna Torres, Generaldirektorin für Naturschutz und Forstwirtschaft, betont, dass dieses Projekt „es ermöglicht, an der Umsetzbarkeit zukünftiger Wiederansiedlungen zu arbeiten und zum Schutz der Pityusen-Eidechse beizutragen“. Gleichzeitig hebt sie die Bedeutung weiterer Maßnahmen hervor, um die Ausbreitung invasiver Schlangenarten einzudämmen, die derzeit als die größte Bedrohung für die einheimischen Eidechsen gelten.
Das Projekt geht aus dem im Jahr 2024 unterzeichneten Kooperationsabkommen zwischen der Balearenregierung und der Stiftung Barcelona Zoo hervor. Das Abkommen legt einen Rahmen für die Zusammenarbeit im Bereich des Schutzes der geschützten Wildtiere der Balearen fest. Neben dem Zuchtprogramm werden auch wissenschaftliche Studien zu Genetik, Ökologie und Schutzstrategien durchgeführt.
Die im Rahmen des Projekts durchgeführten Studien tragen nicht nur zur Erhaltung der genetischen Vielfalt der Pityusen-Eidechse bei, sondern ermöglichen auch die Bewertung der Umsetzbarkeit ihrer Wiederansiedlung in der Natur. Es handelt sich um eine umfassende Strategie, die fundierte und wirksame Entscheidungen zugunsten des Artenschutzes sicherstellen soll.
Sito Alarcón, Direktor des Zoos Barcelona, erklärte: „Die Mitarbeit an solchen Projekten stärkt unser Engagement für die mediterrane Biodiversität, eine der am stärksten vom Klimawandel bedrohten.“
Die Pityusen-Eidechse ist eines der bedeutendsten Natur-Symbole Formenteras und Ibizas. Ihr Überleben ist jedoch durch die Einschleppung exotischer Arten bedroht, insbesondere durch Schlangen – eine Folge menschlichen Fehlverhaltens, das erneut das natürliche Gleichgewicht des Ökosystems missachtet hat. Aus diesem Grund wurde Podarcis pityusensis im Jahr 2023 in den Balearischen Katalog bedrohter Arten aufgenommen, unter der Kategorie „gefährdete Art“.
Ich bin Ramón Tur, derjenige, der hinter allem steht, was auf dieser Website über Formentera geschrieben und fotografiert wird.
Ich entdeckte die Insel im Jahr 1972, als meine Eltern mich zum ersten Mal auf den Ferienort von Ibiza aus mit dem legendären Joven Dolores brachten, und das war Liebe auf den ersten Blick. Im Laufe der Zeit hat sich diese Liebe verstärkt und Formentera seit vielen Jahren zu meinem Wohnort gemacht.
Wenn Sie möchten, können Sie mir auf dem Instagram-Profil @4mentera.com_ folgen.